EM 2016 Turniermodus & EM Regeln

Inhaltsverzeichnis: Das ist die Fußball EM 2016

Die EM 2016: 24 Mannschaften – 6 Gruppen – 1 Titel

Die EM-Qualifikation im kurzen Überblick

Für die 15. Austragung der Fußballeuropameisterschaft der Männer in Frankreich wurde die Teilnehmerzahl von 16 auf 24 Mannschaften erhöht. Da der Gastgeber Frankreich automatisch für die Endrunde qualifiziert ist, waren 23 Startplätze vakant. Diese wurden in der EM 2016 Qualifikation ausgespielt, 53 Teams aus Europa wollten den Sprung nach Frankreich schaffen. Für 30 Teams endete der Traum von der EURO 2016 in Frankreich also vorzeitig.

Der EM Spielplan 2016

In insgesamt neun Qualifikationsgruppen, acht Gruppen zu je sechs Mannschaften, eine Gruppe mit fünf Mannschaften, kämpften 53 europäische Teams um die Endrundenteilnahme. Der Startschuss erfolgte am 7. September 2014, am 17. November 2015 endet die Qualifikation mit dem letzten Play-off Spiel. Die jeweils Gruppenersten und -zweiten nach der Gruppenphase sind direkt qualifiziert, ebenso der beste Gruppendritte. Die restlichen acht Gruppendritten ermitteln in einer Play-off Runde mit Hin- und Rückspiel die letzten vier Teilnehmer der EURO 2016.

Die EM Auslosung der 6 Turniergruppen

Die 24 qualifizierten Nationalteams werden zunächst in einer Gruppenphase um den Aufstieg in die K.O-Phase kämpfen. Am 12. Dezember 2015 wurden im Palais des congrès de Paris die Gruppen der EURO 2016 ausgelost, hierbei handelte es sich um den im Vorfeld des Turniers spannendsten Moment. Frankreich stand als Gruppenkopf der Gruppe A bereits fest, die restlichen 23 Mannschaften werden gemäß ihrem UEFA-Koeffizienten in vier Los-Töpfe eingeteilt. Die Auslosung ergab folgende EM-Gruppen:

EM 2016
Gruppe A
EM 2016
Gruppe B
EM 2016
Gruppe C
EM 2016
Gruppe D
EM 2016
Gruppe E
EM 2016
Gruppe F
Frankreich
England Deutschland Spanien Belgien Portugal
Rumänien Russland Ukraine Tschechien Italien
Island
Albanien Wales Polen
Türkei
Irland Österreich
Schweiz SlowakeiNordirland Kroatien Schweden Ungarn

In Topf eins befanden sich demnach die fünf stärksten Teams (Frankreich repräsentierte unabhängig von seiner Platzierung das sechste Team in Topf 1), in Topf vier die sechs schlechtesten Mannschaften des UEFA-Rankings, die sich qualifizieren konnten. Die 24 qualifizierten Verbände wurden somit in sechs Vierergruppen um den Aufstieg in das EM-Achtelfinale kämpfen. Am Ende der K.O-Phase wartet das große Finale und für den Sieger der begehrte Titel des Europameisters.

Hier gehts zum EM 2016 Spielplan

em-2016-spielplan

 

Der Turniermodus der EURO 2016 im Detail

EM 2016 Gruppenphase

In der Gruppenphase bestreitet jede Mannschaft insgesamt drei Spiele, innerhalb einer Gruppe spielt jeder gegen jeden. Der Startschuss fällt mit dem Eröffnungsspiel am 10. Juni 2016 in Saint-Denis, Frankreich tritt dort Rumänien an. Die Gruppenphase endet am 22. Juni 2016. Hier der EM 2016 Spielplan.
Während der Gruppenphase wird in allen zehn Austragungsorten gespielt, pro Ort gehen minimal drei und maximal vier Spiele über die Bühne. Im Anschluss an die Auslosung ist den Mannschaften bekannt, wann und wo sie gegen welchen Gegner antreten müssen. Dies ist nicht nur in taktischer Hinsicht relevant, sondern hat auch Einfluss auf die Auswahl des Teamlagers bzw. Aufenthalts während der Gruppenphase und des gesamten Turniers.

Punktevergabe und Regularien zur EM-Gruppenphase

Für einen Sieg erhält jedes Team drei Punkte, im Falle eines Unentschieden erhalten beide Mannschaften je einen Punkt, bei einer Niederlage geht die entsprechende Nationalmannschaft leer aus. In der Gruppenphase kann eine Mannschaft also maximal neun Punkte erreichen und sich somit als Gruppenerster behaupten. Die ersten beiden Teams einer jeden Gruppe qualifizieren sich fix für die Runde der letzten 16, die vier besten Gruppendritten komplettieren das Achtelfinale. Nach Abschluss der Gruppenphase müssen somit acht Mannschaften die Heimreise antreten.

Punktegleichheit nach der EM-Vorrunde

Bei Punktegleichheit von zwei oder mehreren Nationen innerhalb einer Gruppe nach dem Ende der Vorrunde

  1. entscheiden zunächst die gewonnenen Punkte aus direkten Duellen
  2. dann die bessere Tordifferenz aus Direktbegegnungen bzw. in weiterer Folge
  3. die größere Anzahl erzielter Tore aus Spielen der betroffenen Mannschaften gegeneinander. Sollten diese Maßstäbe kein Ergebnis ermöglichen, werden diese Kriterien auf alle Gruppenspiele angewendet.
  4. Die letztmöglichen Entscheidungskriterien bilden das Fair-Play Verhalten (Punkte für gelbe und rote Karten) während des Turniers sowie die Platzierung laut UEFA-Ranking.

Grundsätzlich ist es von Vorteil, eine EM-Gruppe als Erster zu meistern, da auf Grund der K.O.-Phasen Arithmetik im Achtelfinale in vier Fällen ein Gruppendritter als Gegner wartet, in zwei Fällen (Erster Gruppe E und F) ein Gruppenzweiter (Zweiter Gruppe D und E). Zusätzlich treffen die Zweitplatzierten der Gruppen A und C und der Gruppen B und F aufeinander.

Die Ermittlung der vier besten Gruppendritten

Nun wird es etwas kompliziert! Nach dem die EM 2016 mit 24 Teilnehmer gespielt wird und erstmals ein Achtelfinale gespielt wird, sind bei 12 Gruppenersten und zweiten noch vier weitere Mannschaften nötig um auf die benötigten 16 Mannschaften für ein EM-Achtelfinale zu kommen. Deshalb kommen auch die vier besten Gruppendritten weiter. Dazu wird eine eigene Tabelle aufgestellt. Bei Punktegleichheit ist dann zunächst das Torverhältnis ausschlaggebend. Die besten vier Mannschaften dieser Tabelle kommen weiter. Das ist die genaue Reihenfolge:

1) Die erzielte Punktzahl
2) Die Tordifferenz
3) Höhere Anzahl an Toren
4) „fair play conduct“ – Hier werden die gelben und roten Karten zusammengezählt – für eine gelbe Karte gibt es einen Punkt, für eine Rote Karte 3 Punkte.
5) Position in der UEFA-Rangliste, siehe UEFA Koeffizienten

Tabelle der Dritten

Zur Ermittlung wird eine neue Tabelle aufgestellt. Nur die vier besten kommen weiter! Diese Tabelle wird so aussehen:

Nr.Grp.TeamPkt.Tor-Diff.Anzahl Tore
1BSlowakei403
2EIrland4-22
3CNordirland302
4FPortugal304
5DTürkei3-22
6AAlbanien3-21

Die EM 2016 K.O.-Phase – Vom Achtelfinale bis zum Endspiel

Vorneweg sei erwähnt, dass von Seiten der UEFA bereits ein festes Raster für die K.O.-Duelle festgelegt wurde. Das bedeutet, dass je nach Gruppenplatzierung (z. B. A1, E2, D3…) eine klare Zuteilung für einen möglichen K.O.-Phasen-Weg bis ins Finale erfolgt. Offen ist natürlich, wer sich für die K.O.-Spiele an welcher Position qualifiziert.
Nur die Sieger aus den jeweiligen K.-O.-Spielen steigen in die nächste K.O.-Runde auf. Auf ein Unentschieden nach 90 Minuten folgt eine 30-minütige Verlängerung, sollte dann noch immer kein Sieger feststehen, entscheidet ein Elfmeterschießen über Sieg oder Niederlage. Die jeweiligen Verlierer scheiden aus, ein Spiel um Platz 3 findet bei der EURO 2016 in Frankreich nicht statt.

Das EM 2016 Achtelfinale

Die Achtelfinalpartien starten im Anschluss an die Gruppenphase. Die Auslosung für das Achtelfinale sieht wie folgt aus:

DatumRundeMannschaft1-Mannschaft2Ergebnis
25. Jun 16Achtelfinale2A2C
25. Jun 16Achtelfinale1B3ACD
25. Jun 16Achtelfinale1D3BEF
26. Jun 16Achtelfinale1A3CDE
26. Jun 16Achtelfinale1C3ABF
26. Jun 16Achtelfinale1F2E
27. Jun 16Achtelfinale1E2D
27. Jun 16Achtelfinale2B2F

Die Zuteilung der Gruppendritten ergibt sich absteigend beziehungsweise auch nach der Reihung (wie oben angeführt) und dem Ausschlussverfahren.

Zwei Beispiele zur Veranschaulichung:
Erstes Beispiel: Die Dritten der Gruppen A, B, C und D haben sich für das Achtelfinale qualifiziert, E und F sind ausgeschieden. Daraus ergeben sich folgende Spielpaarungen (laut möglicher Achtelfinalzuteilung von oben):
1A : 3C
1B : 3D
1C : 3A
1D : 3B

Zweites Beispiel: A, C, E und F sind qualifiziert, B und D sind ausgeschieden:
1A : 3C
1B : 3A
1C : 3F
1D : 3E
Die UEFA hat, da dieses System auf den ersten Blick kompliziert erscheint, jeden möglichen Fall tabellarisch erfasst und somit alle möglichen Varianten bereits im Vorfeld fixiert.

Tabelle der Drittplatzierten

Die vier besten Dritten in Gruppe1A gegen1B gegen1C gegen1D gegen
ABCD3C3D3A3B
ABCE3C3A3B3E
ABCF3C3A3B3F
ABDE3D3A3B3E
ABDF3D3A3B3F
ABEF3E3A3B3F
ACDE3C3D3A3E
ACDF3C3D3A3F
ACEF3C3A3F3E
ADEF3D3A3F3E
BCDE3C3D3B3E
BCDF3C3D3B3F
BCEF3E3C3B3F
BDEF3E3D3B3F
CDEF3C3D3F3E

Das Viertelfinale, das Halbfinale und das Finale

Auch im EM-Viertelfinale, EM-Halbfinale und im EM-Finale 2016 wird so lange gespielt, bis eine Mannschaft als Sieger vom Platz geht. Die jeweils unterlegene Mannschaft scheidet aus und tritt die Heimreise an. Nach insgesamt 50 absolvierten Spielen stehen die beiden Finalisten der EURO 2016 fest. Das große Finale der 15. Europameisterschaft wird im Nationalstadion in Saint-Denis ausgetragen – Anpfiff ist am 10. Juli 2016 um 21 Uhr. Jeder Finalist hat auf dem Weg ins Finale sechs Spiele absolviert und kämpft nun im 51. und letzten Spiel der EURO 2016 um den Titel des Europameisters.

Die Fußball EM 2016 in Frankreich - der Europameisterpokal und das Logo der UEFA EUO 2016 (Foto AFP)

Die Fußball EM 2016 in Frankreich – der Europameisterpokal und das Logo der UEFA EUO 2016 (Foto AFP)

Regeln der UEFA zur EM 2016

 

Kader

Der Kader, mit einer Stärke von 23 Spielern muss spätestens zehn Tage vor dem Turnierbeginn gemeldet werden bei der UEFA. Von den 23 Akteuren müssen drei Torhüter dabei sein. Sollte sich in der Vorbereitungszeit ein Profi so schwer verletzen, dass das Turnier für ihn gelaufen ist, dürfen die Nationaltrainer nachnominieren. Allerdings muss von einem Arzt der UEFA-Kommission die Schwere der Verletzung bescheinigt werden, sodass eine Teilnahme am Turnier aus medizinischer Sicht definitiv ausgeschlossen ist. Diese Regel nahm Bundestrainer Joachim Löw wahr, und nominierte für den verletzten Antonio Rüdiger vom AS Rom Jonathan Tah von Bayer Leverkusen für die Abwehr der deutschen Mannschaft nach. Alle gemeldeten Spieler müssen sich einem medizinischem Check unterziehen, der auch die Herz-und Blutgefäße prüft. Dieser Test darf zum Turnierbeginn nicht älter als zwei Jahre sein.

 

Aufstellung

Die Verantwortliche müssen die Startaufstellung sowie die Namen der Ersatzspieler 75 Minuten vor Spielbeginn beim Schiedsrichter einreichen. Dieser kann sogar die Spielerlizenz, den Personalausweis oder den Reisepass von Spielern verlangen laut Regelwerk. In der Praxis kommt dies aber äußerst selten vor.

 

Änderung der Startelf

Fällt ein vorgesehener Spieler der Startelf kurzfristig aus, verletzt sich beispielsweise beim Warmmachen auf dem Rasen, darf der Trainer einen ursprünglich eingeplanten Ersatzspieler einsetzen. Das gilt nicht als erste Einwechslung laut Regelwerk, der Coach darf wie gewohnt dreimal einen Spieler von der Bank bringen. Verletzt sich hingegen ein Ersatzspieler beim Aufwärmen, darf kein Profi nachnominiert werden für den Kader. Somit verringert sich dann die Anzahl an Spielern, die auf der Bank Platz nehmen.

 

Trikotnummern

Bei dem Kader müssen die Trikotnummern 1-23 vergeben werden. Der Torhüter muss verpflichtend die Nummer eins tragen. Die Trikotnummern müssen sowohl auf der Brust, als auch auf dem Rücken lesbar sein des Jerseys.

 

Ersatzbank

Auf der Ersatzbank im Stadion dürfen sechs Mannschafts-Offizielle Platz nehmen, davon muss einer für den medizinischen Bereich zuständig sein. Des Weiteren dürfen bis zu zwölf Spieler Platz nehmen. Demnach dürfen maximal 18 Personen von einem Verein auf der Bank sitzen. Lässt es Infrastruktur des jeweiligen Stadions jedoch zu, darf diese Anzahl auch erhöht werden.

Elfmeterschießen Gruppenphase

Treffen zwei Teams im letzten Gruppenspiel aufeinander und spielen Unentschieden, haben davor aber schon die gleiche Anzahl von Punkten, Tordifferenz und geschossenen Toren kommt es zum Elfmeterschießen.

 

Verwarnungen

Nach der zweiten Gelbe Karte ist ein Spieler für die nächste Begegnung gesperrt, nach dem Viertelfinale wird wieder von vorne gerechnet. Bei einer Roten Karte wird der Profi automatisch für ein Spiel gesperrt, bei besonders schweren Fouls kann die UEFA die Strafe aber auch erhöhen.

 

Unbespielbarer Platz

Wird der Rasen während der 90 Minuten unbespielbar, zum Beispiel durch starken Regen, werden die restlichen Minuten am folgenden Tag gespielt. Kommt es zu einem Terrorangriff, also höherer Gewalt wird die UEFA über das Vorgehen entscheiden. Ein Zuschauerausschluss ist denkbar.

 

UEFA Prämien

Der Verband wird ein Preisgeld von 301 Millionen Euro ausschütten, somit 105 Millionen mehr als noch bei der EM 2012. Jedes Team bekommt acht Millionen Euro als Antrittsgeld. Für einen Sieg gibt es eine Million obendrauf in der Gruppenphase, für ein Remis 500.000 Euro. Die weiteren Prämien sehen wie folgt aus: Achtelfinale 1,5 Millionen, Viertelfinale 2,5 Millionen, Halbfinale vier Millionen Euro. Somit kann der Final-Verlierer maximal 24 Millionen Euro einnehmen und der Gewinner bis zu 27 Millionen Euro, je nach Abschneiden in der Vorrunde.

 

DFB-Prämien

Für den möglichen EM-Titel zahlt der Deutsche Fußball Bund (DFB) jedem Spieler 300.000 Euro. Wenn die Mannschaft von Jogi Löw nicht über das Achtelfinale hinauskommt, gehen die 23 Spieler leer aus. Beim Viertelfinale sind jedem Kicker 50.000 Euro sicher, beim Halbfinale 100.000 und beim Endspiel 150.000 Euro. Bei der EM-Quali zahlte der DFB pro Nominierung 20.000 Euro. Vier Spieler erhielten die Höchstsumme: Jérôme Boateng, Sebastian Rudy, Lukas Podolski und Mario Götze.

 

Schiedsrichter

Die UEFA hat für das Turnier in Frankreich 18 Gespanne aus Europa nominiert. Darunter der deutsche Unparteiische Dr. Felix Brych und seine Assistenten Mark Borsch und Stefan Lupp. Das Trio war bereits bei der WM 2014 in Brasilien im Einsatz.