Europameisterpokal Coupe Henri-Delaunay & alle Europameister

Es ist mitunter der emotionalste Moment für die Spieler, wenn am Ende eines langen Turniers dem Kapitän der siegreichen Mannschaft der Siegerpokal überreicht wird. Auch bei der EURO 2016 wird dies im Stade de France in Saint-Denis der Fall sein – die Coupe Henri-Delaunay wird vom neuen Europameister am 10. Juli 2016 in Richtung französischer Nachthimmel gestemmt werden. Daraus getrunken wird nicht – anders als beim DFB-Pokal oder der Champions League.

Super Victor, das Maskottchen der Fußball EM 2016 hält den Coupe Henri Delaunay, den Pokal der UEFA European Football Championship. AFP PHOTO / FRANCK FIFE

Super Victor, das Maskottchen der Fußball EM 2016 hält den Coupe Henri Delaunay, den Pokal der UEFA European Football Championship. AFP PHOTO / FRANCK FIFE

Den Europameister-Pokal entdeckt man im aktuellen EM 2016 Logo wieder:

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Inhaltsverzeichnis: Das ist die Fußball EM 2016

Der EM-Pokal – die Coupe Henri-Delaunay

Der Europameisterpokal wurde nach dem geistigen Vater der Europameisterschaft, Henri Delaunay, benannt. Henri Delaunay war ein französischer Fußballer um die Jahrhundertwende des 19. und 20. Jahrhunderts und später auch Generalsekretär der UEFA. Dieser äußerste bereits Ende der 1920er Jahre die Idee einer Europameisterschaft der Nationalmannschaften – diese Idee wurde aber vonseiten der FIFA, dem Weltverband, abgelehnt.

Delaunay war von 1954 bis zu seinem Tod im November 1955 UEFA-Generalsekretär und trieb seine Idee der Europameisterschaft voran. Leider konnte er zu Lebzeiten die Realisierung dieses Projekts nicht mehr erleben, denn erst 1960 wurde die erste Europameisterschaft in seinem Heimatland Frankreich ausgetragen. Sein Sohn, Pierre Delaunay, hat nach dessen Tod das Projekt weiter vorangetrieben und konnte dieses letztendlich auch erfolgreich umsetzen. Posthum wurde Henri Delaunay aber eine große Ehre zuteil, da der Europameisterpokal nach ihm benannt wurde.

Den EM-Pokal Coupe Henri-Delaunay kaufen

Natürlich kann man das Original nicht kaufen, aber es gibt einige Nachbauten, die man in kleineren Version kaufen kann! Kopiendürfen maximal vier Fünftel der Originalgröße aufweisen und müssen die gut sichtbare Bezeichnung „Replika“ tragen.

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Die EM-Trophäe – ein Wanderpokal aus Silber

Der Europameisterpokal ist ein Wanderpokal. Das bedeutet, dass die Trophäe immer nur für vier Jahre im Besitz der erfolgreichen Nation bleibt. Der Pokal gehört der UEFA, sollte allerdings eine Nation dreimal in Folge Europameister werden oder den Titel insgesamt fünf Mal gewinnen, dann würde jene Nation eine originalgetreue Nachbildung des EM-Pokals erhalten. Bisher ist dieses Kunststück jedoch noch keiner Nation gelungen – sollte Spanien auch 2016 den Titel holen, wäre dies der dritte Titel in Folge.
Siegreiche Verbände haben allerdings das Anrecht, eine Kopie anfertigen zu lassen, um diese in einem Museum auszustellen. Diese Kopie muss aber auch mit der Bezeichnung Replika versehen sein.

Marco Van Basten nach dem 2:0 Sieg gegen die UdSSR bei der EURO 1988 am 25. Juni 1988 in München.  Gut zu sehen ist die alte Version des Pokals mit dem Marmorsockel! AFP PHOTO

Marco Van Basten nach dem 2:0 Sieg gegen die UdSSR bei der EURO 1988 am 25. Juni 1988 in München. Gut zu sehen ist die alte Version des Pokals mit dem Marmorsockel! AFP PHOTO

Der Pokal selbst wurde erstmals 1960 hergestellt und war versilbert, der Wert wurde auf ca. 20.000 Francs (damals) beziffert. Für die Europameisterschaft 2008 wurde eine neue Trophäe aus Sterlingsilber angefertigt, diese wird auf ca. 15.500 Euro geschätzt. Gegenüber dem Original von 1960 wurde die neue Trophäe vergrößert, außerdem wurde der schwere Marmorsockel entfernt. Der Pokal hat zwei Henkel im oberen Drittel und folgende Gravur: Coupe D’Europe – Coupe Henri Delaunay – Championnat D’Europe. Auf der Rückseite werden die Siegernationen verewigt. Insgesamt wiegt der Europameisterpokal an die acht Kilogramm bei einer Höhe von 60 cm. Die alte Trophäe wird aktuell in Nyon, im Verwaltungssitz der UEFA, ausgestellt.

Alle Titelträger in chronologischer Reihenfolge:
Europameister 1960 – Sowjetunion
Europameister 1964 – Spanien
Europameister 1968 – Italien
Europameister 1972 – BR Deutschland
Europameister 1976 – Tschechoslowakei
Europameister 1980 – BR Deutschland
Europameister 1984 – Frankreich
Europameister 1988 – Niederlande
Europameister 1992 – Dänemark
Europameister 1996 – Deutschland
Europameister 2000 – Frankreich
Europameister 2004 – Griechenland
Europameister 2008 – Spanien
Europameister 2012 – Spanien
Europameister 2016 – Wer wird Europameister 2016?

Bundestrainer Joachim Loew bei der EM 2012 Gruppenlosung mit dem Europameisterpokal AFP PHOTO / SERGEI SUPINSKY / AFP / SERGEI SUPINSKY

Bundestrainer Joachim Loew bei der EM 2012 Gruppenlosung mit dem Europameisterpokal AFP PHOTO / SERGEI SUPINSKY / AFP / SERGEI SUPINSKY